Lehrgang Volkstanz in der Landesakademie Ottweiler

Lehrgangsbericht vom 25./26.9.2004

In diesem Jahr wurde auf vielfachen Wunsch ein zweiter Lehrgang “Volkstanz” in der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung in Ottweiler durchgeführt. Im Mittelpunkt standen diesmal nicht die komplizierten Figurentänze, mit denen man auf Bühnen beim Vorführen glänzen kann, sondern der “einfache” Volkstanz für alle - gemeinhin als Mitmachtänze oder Tänze für Fußgänger bezeichnet. Nach einer etwas zähen Vorlaufzeit, wie immer kamen die Anmeldungen ziemlich spät, waren es dennoch 32 Tänzer und Tänzerinnen, die hoch motiviert überpünktlich am Samstag, den 25.09.2004 in der Landesakademie eintrafen.

Die Schlüsselvergabe, der Zimmerbezug und die sonstigen organisatorischen Fragen wurden in Rekordzeit durchgeführt, so dass der Lehrgang pünktlich um 14.00 Uhr beginnen konnte. Als Referentin war Frau Claudia Gottwald aus Einbach eingeladen worden, die allerdings kurzfristig aus persönlichen Gründen absagen musste. Hier sprang die Referentin für Volkstanz des Saarländischen Volkstanz- und Trachtenverbandes, Birgit Müller, kurzfristig in die Bresche und erklärte sich bereit, trotz minimaler Vorbereitungszeit den Lehrgang selbst durchzuführen.

Bereits nach dem ersten Tanz zum Aufwärmen - Fröhlicher Kreis - wurde deutlich, dass alle Teilnehmer wirklich an einer konzentrierten Lehrgangsarbeit interessiert waren. Die Zeit bis zum Nachmittagskaffee verflog wie im Flug. Die Tänze Großer Atlantik, Schwarzerdner und Topporzer Kreuzpolka wurden als Wunschtänze noch einmal aufgefrischt.

Es zeigte sich bei diesem Lehrgang auch, dass sehr viele Tänze, die zum Mitmachen animieren, in vielen Gruppen gar nicht bekannt sind, oder sie werden als Vorführtänze getanzt. Dass es aber sehr viel mehr Spaß macht, diese Tänze in ihrem ursprünglichen Sinn als Tanzbodentänze mit allen Konsequenzen wie Abklatschen, Partner räubern u. ä. zu tanzen, war den meisten Teilnehmern neu. Manche konnten vor Lachen fast nicht mehr tanzen und waren überrascht, als die Musik endete. Nach dem Kaffee ging es mit einem Mix von flotten und etwas langsameren Tänzen sehr international weiter. Beinahe hätten wir das Abendessen vergessen, weil keiner auf die Uhr sah. Gut gestärkt wurde dann das am Nachmittag Gelernte nochmals wiederholt und nach einigen weiteren Wunschtänzen endete der offizielle Teil und ein großer Teil siedelte ins Bistro über. Mit geselligen Spielen vergingen kurzweilige Stunden.

Am Sonntagmorgen waren alle wie gewohnt wieder pünktlich beim Frühstück und warteten ungeduldig auf den Lehrgangsbeginn. Was die Durchführung des Lehrgangs immer spannend hielt, war der sehr große Altersunterschied der Teilnehmer - die jüngste Teilnehmerin war 7 Jahre alt und die älteste über 70 Jahre, aber hier zeigte sich wieder, dass Volkstanz keine Altersgrenzen kennt. Alle Tänze können mehr oder weniger leicht auf die Bedürfnisse der einzelnen Tänzer erleichtert werden. Es soll hier allerdings nicht der Eindruck entstehen, es wäre ein langsamer Lehrgang gewesen, im Gegenteil, das durchgeführte Pensum von 13 Tänzen zeigt, dass durch die Motivation der einzelnen Teilnehmer ein so konzentriertes Arbeiten möglich war, wie es von uns im Vorfeld nicht denkbar war.

Wir waren immer wieder positiv überrascht über den Leistungswillen und die Bereitschaft, aus ausgefahrenen Bahnen auszubrechen und Neues auszuprobieren. Mit Begeisterung wurde z.B. die Topporzer Kreuzpolka in verschiedenen Formationen durchgetanzt, und wenn die Musik endete, klang ein enttäuschtes “Oooch” durch den Raum, und es begann von Neuem. Bei der Abschlussbesprechung am Sonntag Mittag wurde deutlich, dass Bedarf an Lehrgängen besteht, die auf die Tanzbedürfnisse und Tanzkenntnisse einzelner eingehen hinsichtlich Grundschritten, Haltung und ähnlicher Dinge, die oft als nebensächlich betrachtet, tatsächlich aber Grundlage dafür sind, ob ein Tanz optisch sauber rüberkommt und auch leichter gelernt werden kann. Wir werden uns daher als Ausführende für die nächsten - hoffentlich - stattfindenden Lehrgänge verstärkt darum kümmern, dass diesem Wunsch Rechnung getragen wird. Im Hinblick auf das im nächsten Jahr stattfindende Deutsche Trachtenfest in Grömitz an der Ostsee wurde von Birgit Müller bekannt gegeben, dass für das dort geplante Mitmachprogramm Samstagsseminare geplant sind. Diese sollten vor allen von denen, die bereits jetzt wissen, dass sie mitfahren wollen, besucht werden. Allerdings stehen sie auch jedem anderen Interessierten offen. Näheres hinsichtlich Termine u. Verantstaltungsorte wird noch bekannt gegeben Mit einem allgemeinen Dankeschön endete die Besprechung und die Teilnehmer traten die Heimreise an.

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