Lehrgangsbericht “Schnupperkurs Klöppeln”

Das Referat Trachten und Museum führt jedes Jahr einen Lehrgang für alte und auch heute noch gebräuchliche Handwerkstechniken durch. Auf vielfachen Wunsch wurde daher in diesem Jahr geklöppelt.

Im Schullandheim in Marpingen-Berschweiler fanden sich am Samstag, den 25.10.2003, morgens um 9.00 Uhr 10 lernwillige Teilnehmerinnen ein, um unter der Leitung von Frau Barbara Corbet aus Frankweiler die Grundbegriffe des Klöppelns zu erlernen.

Frau Corbet klöppelt bereits seit mehr als 10 Jahren und hat in Frankweiler ein Fachgeschäft für Klöppelbedarf und leitet mehrere Kurse im Jahr. [ Zur Homepage der Referentin ]

Die Schwierigkeit, dass wir zwar alle sehr lernbegierig, aber auch blutige Anfänger waren, meisterte unsere Referentin hervorragend. Keine hatte das Gefühl, durch zu schnelles Vorgehen nicht mithalten zu können. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Klöppelhandwerkes erhielt jede Teilnehmerin eine übersichtlich gestaltete Lehrgangsmappe. Da als Lehrgangsziel im weitesten Sinne das Anfertigen von Spitzen für Blusen, Unterröcke, Unterhosen und Leibwäsche benannt war, beschränkte sich Frau Corbet auf die Vorstellung der Torchonspitzen.

Bevor aber jede ihr Klöppelbrett hervorholen durfte, galt es zuerst, die Klöppel zu wickeln. Bereits hier gab es viel Gelächter, da es einiger Geschicklichkeit bedart, das feine Leinengarn in der richtigen Richtung um die kleinen Klöppel zu wickeln, mit einer Schlinge zu befestigen und dann mit einem abgemessenen Faden einen 2. Klöppel zu umwickeln, so dass jedes Mal ein Klöppelpaar entsteht. Währenddessen erhielten wir bereits die ersten Einblicke in die Techniken des Klöppelns. Zum Klöppeln sind nicht nur die besagten Klöppel erforderlich, man braucht auch eine Vorlage - den sogenannten Klöppelbrief und zum besseren Verständnis noch eine technische Zeichung, aus der der Verlauf der Fäden ersichtlich ist sowie jede Menge Stecknadeln. Nachdem jede ihre 20 Klöppel zu Paaren gewickelt hatte, durften wir dann den ersten Klöppelbrief auflegen und unsere Klöppelpaare anlegen. Als erstes wurde uns der Leinenschlag erklärt. Bereits hier zeigte sich, dass wir alle bereits Handarbeitserfahrung haben und sehr kreativ sind. Unter beschwörendem Murmeln - kreuzen, drehen, kreuzen - entstand das erste Muster, das allerdings noch viel Ähnlichkeit mit einer groben Mullbinde hatte. Mit den nächsten beiden Schlägen, dem Halbschlag und dem Ganzschlag, veränderte sich dies aber schnell.

Bevor wir unsere Klöppelkenntnisse nach dem Abendessen vertiefen wollten, genossen wir ein Video vom 25-jährigen Jubiläum der Volkstanzgruppe Lautzkirchen/Saar und amüsierten uns über die Modenschau anno dazumal des letzten Lehrgangs mit dem Thema “Nähen von Unterhosen”. Gut gelaunt wagten wir uns jetzt bereits an eine kleine Spitze.

Wie bei allen unseren Lehrgängen üblich, wurde dann mit einem kleinen Tanz und viel Musik der gemütliche Teil eröffnet, diese Gelegenheit wurde von allen begrüßt, denn der starke Wetterumschwung hatte uns alle ungemütlich getroffen. Wohl dem, der gestrickte Strümpfe und Wolldecken und dicke Pullover dabei hatte. Aber das alles konnte unserer guten Laune nichts anhaben.

Am nächsten Morgen wurde an der bereits begonnenen Spitze weitergearbeitet und mit viel Stolz konnte jede Teilnehmerin sehen, wie das Muster sich bildete. Am Ende des Lehrgangs zeigte sich, dass einige sogar weiter machen werden und ich bin gespannt auf die Ergebnisse.

Wir werden wegen des großen Interesses in diesem Jahr noch Einigen die Möglichkeit geben, in das Klöppelhandwerk hineinzuschnuppern und ggf. im nächsten Jahr einen Aufbaukurs durchführen
Teilnehmerinnen bei der Arbeit
Teilnehmer(innen)des Schnupperkurses mit der Kursleiterin (stehend)

Auch Kinder waren interessiert
Auch Kinder waren interessiert

Teilnehmerinnen des Kurses TeilnehmerInnen des Kurses bei der Arbeit

Klöppeln will gelernt sein
Klöppeln will gelernt sein
 

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